Verkehrsunfall

Bei einem Unfall eines Maiwagen-Anhängers verletzten sich am Mittag des Maifeiertags in Kandern etwa 25 Menschen, darunter drei schwer, acht trugen mittelschwere Verletzungen davon. Der schwere Unfall ereignete sich laut Polizeiangaben gegen 13.05 Uhr im Bereich der Haupt- und Waldeckstraße in Kandern.

Das von einer landwirtschaftlichen Zugmaschine gezogene Gespann fuhr ersten Erkenntnissen zufolge von Malsburg aus in Richtung Kandern. In der abknickenden Vorfahrtsstraße in der Linkskurve zur Waldeckstraße kippte der Anhänger zur Seite, teilte die Polizei mit. Dabei seien Menschen aus dem Anhänger gefallen.

Auf dem Wagen war laut Polizeiangaben eine Freundesgruppe aus den umliegenden Gemeinden unterwegs. Die Gruppenmitglieder seien alle zwischen 20 und 25 Jahre alt. Kinder hätten sich auf dem Wagen keine befunden.

Alle Verletzten von der Unfallstelle abtransportiert

Polizeisprecher Thomas Spisla sagte auf Nachfrage der BZ, es sei nach derzeitigem Kenntnisstand glücklicherweise niemand lebensgefährlich verletzt worden. Die Art der Verletzungen reiche von Schädel-Hirn-Traumata, Gehirnerschütterungen und Knochenbrüchen bis hin zu Stauchungen.

Viele Rettungs- und Polizeikräften waren im Einsatz, darunter zehn Rettungswagen und zwei Rettungshubschrauber, auch einer der Schweizerischen Rettungsflugwacht, wie Kreisbrandmeister Uwe Häubner sagte. Außerdem war die Feuerwehr Kandern unter dem neuen Kommandanten Matthias Meisinger im Einsatz, die auch die Straßen absperrte und auslaufenden Betriebsstoff aus dem Traktor aufnahm, sowie mehrere Ortsvereine des Deutschen Roten Kreuzes.

Inzwischen konnten alle Verletzten von der Unfallstelle abtransportiert werden, heißt es gegen 16 Uhr von der Polizei. Die drei Schwerverletzten seien mit Rettungshubschraubern in die Uniklinik Freiburg gebracht worden, so Uwe Häubner. Andere Verletzte wurden in das Kreiskrankenhaus Lörrach und die Helios-Klinik Müllheim gebracht. An der Haupt- und Waldeckstraße in Kandern sowie von der Landstraße 135 kommend staute sich zu diesem Zeitpunkt der Verkehr noch immer.

Polizei ermittelt gegen den Fahrer

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache und zu den Hintergründen aufgenommen. Gegen den Fahrer werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt, sagte ein Polizeisprecher. Für die Ermittlungen habe die Polizei auch Übersichtsaufnahmen des Unfallortes mit einer Drohne gemacht.

Warum genau der Maiwagen, der von einem Traktor gezogen wurde, umkippte, sei noch unklar. Zu schnell sei das Gespann aber nicht gewesen, es habe bei dem Unfall fast gestanden, so der Sprecher. Man gehe eher davon aus, dass die Neigung an der Unfallstelle eine Rolle gespielt haben könnte. "Gegenstand der Ermittlungen wird auch sein, ob zu viele Personen auf den Wagen aufgeladen wurden", hieß es weiter. Die Polizei werde die Beteiligten dazu in den kommenden Tagen befragen.

Firma stellt Halle und Parkplatz für Einsatzkräfte zur Verfügung

Auch Bürgermeisterin Simone Penner war an der Unfallstelle. Erschrocken und in Sorge verschaffte sie sich ein Bild der Lage und sprach mit den Einsatzkräften. Sie sei umgehend von einem Termin in Neuenburg nach Kandern gefahren. "Ich wollte vor Ort sein, auch um zu schauen, was wir als Stadt an Unterstützung geben können." Dankbar ist sie auch einer Firma für Haustechnik, die nur etwa 100 Meter von der Unfallstelle entfernt ihre großen Hallen und den Parkplatz für die Verletzten und die Einsatzkräfte geöffnet und zur Verfügung gestellt hat. "Das zeigt doch wieder, dass man zusammenhält."

Während auf dem Firmengelände die leicht Verletzten zunächst untersucht und versorgt wurden, gab es im Feuerwehrhaus Kandern weitere Hilfe. Dort wurden laut Uwe Häubner Angehörige der Verletzten sowie die jungen Leute vom Kriseninterventionsteam fachkundig betreut.

Quelle: Badische Zeitung

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/unfall-maiwagen-kandern-104.html