Gebäudebrand
Einsatz: 2024-0004 | Veröffentlicht am
Es gingen mehrere Notrufe bei der Polizei und bei der Integrierten Leitstelle in Lörrach am Freitagabend kurz nach 17.30 Uhr ein.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei ist das Feuer im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Mauchener Gasse ausgebrochen. Die Rauchentwicklung war immens.
"Wenn Kinder um Hilfe rufen, da muss man was machen." Faysal Uygur, einer der Retter Soweit bisher bekannt ist, befanden sich bei Ausbruch des Brandes 15 Menschen im Gebäude, in dem eine Großfamilie wohnt. Nach Auskunft von Florian Sattler von der Schliengener Feuerwehr sind alle aus dem Gebäude herausgekommen.
Wie die Polizei mitteilt, wurden die Bewohner verletzt. Offenbar handelt es sich bei den meisten um leichte Verletzungen durch Rauchgas. Vier oder fünf Personen allerdings mussten in Krankenhäuser gebracht werden, eine davon war lebensgefährlich verletzt.
Am Samstagmorgen hat sich der Gesundheitszustand bei der Mehrzahl der Betroffenen verbessert, wie die dpa mitteilt. Die Ermittler führen noch vier Menschen als weiterhin verletzt auf, wie ein Polizeisprecher sagte. Auch der Zustand des lebensgefährlich Verletzten habe sich demnach verbessert.
Imbiss-Team holt Kinder aus dem brennenden Gebäude
Die Feuerwehr hat am Brandabend mit Atmenschutz kontrolliert, ob sich tatsächlich niemand mehr im Gebäude befindet.
Die ersten Helfer jedoch waren Faysal Uygur und sein Team von Firats Imbiss in der Nähe des Brandorts. Sie waren auf das Feuer aufmerksam geworden und haben Kinder gehört. "Wenn Kinder um Hilfe rufen, da muss man was machen", sagte Uygur später. Er, Shimno Arplas und ihre Kollegen haben sich kurzerhand eine Leiter geschnappt und damit Kinder durch das Fenster im ersten Stock aus dem Gebäude geholt.
Auch Nachbarn mussten evakuiert werden
Die Feuerwehr konnte nicht über die Eingangstreppe ins Haus, da sie aus Holz war und in Flammen stand. Sie schlug Fenster in den Obergeschossen ein und rettete Bewohner über Drehleitern ins Freie.
Die Bewohner, die nur leicht verletzt waren, saßen in Firats Imbiss. Auch die Kinder in ihren Schlafanzügen, um sie kümmerte sich ein Kriseninterventionsteam und lenkte sie von den Geschehnissen ab.
Technik hilft den Rettern, den Rauch zu durchdringen
Die Rauchentwicklung des Brands war so stark, dass drei nahe gelegene Nebengebäude sofort geräumt werden mussten, teilte die Polizei mit. "Die Personen konnten alle zeitnah die Gebäude verlassen."
Die Feuerwehr hatte einen Multikopter im Einsatz, der Bilder von oben machte, und zudem eine Wärmebildkamera. "Die war Gold wert", sagte Florian Sattler von der Feuerwehr. Die Feuerwehrleute hätten durch den dichten Rauch sonst nichts gesehen. Sattler zufolge waren in dem alten Holzhaus Lehmwickel als Schallschutz verbaut, die den dichten Rauch verursachten.
Brandursache steht noch nicht fest
Nach Angaben von Bürgermeister Christian Renkert, der vor Ort war, steht das Haus in einem der ältesten Teile Schliengens. Die Bebauung ist sehr dicht.
Warum es gebrannt hat, war zunächst völlig unklar. Später hieß es, dass es im Keller eine Sauna gab. Die Feuerwehr hatte den Brand gegen 18.30 Uhr gelöscht. Die Nachlöscharbeiten aber dauerten länger. Eine Brandwache wurde eingerichtet. Die Großfamilie ist nach Auskunft von Thomas Wagner, dem Leiter des Kriseninterventionsteams, erst einmal bei Verwandten untergekommen.
Verkehrsbehinderungen gingen länger
Die B3 und andere Straßen in Schliengens Zentrum waren für den Einsatz gesperrt. Zahlreiche Kräfte der Feuerwehren von Schliengen, Kandern, Bad Bellingen sowie als Reserve Lörrach und Efringen-Kirchen, von Rettungsdienst und Polizei sowie zwei Sachverständige des THW waren vor Ort, zudem zwei Notärzte. Insgesamt 175 Leute, sagte Lörrachs Kreisbrandmeister Uwe Häubner, allein über 100 von der Feuerwehr. Die Einsatzzentrale befand sich auf dem Gelände des Weinguts Blankenhorn.
Galerie
Einsatzdetails
Einsatzstichwort
B 4 Y
Einsatzart
Überlandhilfe
Einsatz Alarmierung bis Ende
05.01.2024 - 17:45 Uhr bis 21:33 Uhr
(3 Stunden und 48 Minuten )
Einsatzort
Schliengen
Alarmierungsarten